Die 572 Quadratkilometer große Mittelmeerinsel Ibiza ist nach Mallorca und Menorca die drittgrößte Insel der zu Spanien gehörenden Balearen und nimmt in der Inselgruppe eine Sonderrolle ein.
Mit der südlich gelegenen Insel Formentera und zahlreichen kleineren und unbewohnten Felseninseln bildet Ibiza die Inselgruppe der Pityusen. Der Name Pityusen kommt von dem griechischen Wort Pityoussai. Die Griechen nannten die Inseln so wegen ihrer damals reichen Pinienwälder.
Die Insel hat 134.460 Einwohner (Stand: 2011), der Ausländeranteil beträgt etwa 20 Prozent, der Anteil deutscher Einwohner liegt bei rund 3 Prozent. Seit 2001 ist die Zahl der dauerhaft auf Ibiza lebenden Menschen um mehr als 50 Prozent gestiegen. Die größten Gemeinden sind der Hauptort Ibiza-Stadt (katal. Ciutat d’Eivissa) mit rund 50.000 Einwohnern, Santa Eulària des Riu (rund 34.000 Einwohner), Sant Josep de sa Talaia (rund 24.000 Einwohner) und Sant Antoni de Portmany (rund 22.000 Einwohner).
Die Insel hat eine bewegte Geschichte zu bieten. Und immer mit Invasionen und Besetzern zu kämpfen gehabt. Aber keine feindliche Invasion der letzten Jahrtausende hat es vermocht, Ibiza so nachhaltig zu verändern, wie der Tourismus der letzten 50 Jahre.
Seit die Hippies in den 70er Jahren die damals noch ursprüngliche Insel mit dem Fokus auf Landwirtschaft und Fischerei für sich entdeckten, hat Ibiza eine atemberaubende und teils sicher auch besorgniserregende Entwicklung gemacht.
Auf Ibiza gibt es gleich mehrere Welten:
Da ist das ursprüngliche, geschichtsträchtige Ibiza mit den etwas knorrigen Insulanern, an deren die Entwicklung der letzten Jahrzehnte spurlos vorbeigegangen zu sein scheint, die ihre Traditionen noch leben und irgendwie vom Tourismus unberührt zu sein scheinen. Ältere Damen, ganz in schwarz gekleidet und mit Kopftuch und wettergegerbten Gesichtern aus denen die Erfahrung eines nicht immer leichten Lebens spricht, Bauern, die noch mit einem Ochsen oder Esel den Karren ziehen und Fischer, die mit ihren weißen Holzbooten auf Fischfang gehen. Ja, es gibt sie noch, die wirklich ursprünglichen Menschen auf Ibiza.
Dann ist da der hektische und geschäftsmäßige Urlaubsbetrieb in Hotels, Bars und Geschäften. Rund um die Uhr Betrieb, wie im Zeitraffer. Zubetonierte einst wunderschöne Strände. Lautes Treiben in den Straßen, Drogenverkauf, Animation und Massen von Touristen.
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Und dann ist da aber auch der Jet-Set. Reiche und Schöne, die sich auf Ibiza verwöhnen lassen, in Luxus-Resorts, unbezahlbaren Villen und Luxusrestaurants und Clubs. Viele haben ihre Yacht in einer der inzwischen zahlreichen Marinas und fahren auch gerne mal zum Gesehen werden nach Formentera rüber. Man bleibt gerne unter sich.
Natürlich gibt es auch noch die Hippies, auch wenn die Szene sich spürbar geändert hat. Die 68er sind inzwischen im Rentenalter, viele sind auch wieder weg. Die, die geblieben sind, haben sich arrangiert und oft auch integriert. Der frühere Hippiemarkt in Es Canar ist nur noch eine Touristen-Attraktion und bietet nicht mehr allzuviel wirklich handgearbeitete Kostbarkeiten.
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Besonders ist auch die Kunstszene. Überall begegnet einem Kreativität. Es gibt Maler, Designer, Schriftsteller, Bildhauer und darunter viele Menschen, die ihren Lebenstraum auf der Insel verwirklichen. Das klappt nicht immer, aber die Szene macht einen lebendigen Eindruck.
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Ibiza bietet eine Vielfalt, die tatsächlich für jeden das hat, was er will. Der unberührte Strand, den man nur beschwerlich erreichen kann, der Trubel einer Sant Antoni Sommernacht, der chillige Sonnenuntergang, das verschlafene Dörfchen und die dröhnende Musik der Clubs.
Jeder der Orte auf der Insel hat seine eigene Atmosphäre.
Ibiza ist auch je nach Jahreszeit ganz unterschiedlich: Während im Sommer Millionen Kurzzeitgäste einfliegen um Spaß zu haben, gehört die Insel den Insulanern und Residenten im Winter und Frühjahr noch allein.