
Ein Ort mit besonderer Ausstrahlung ist der Dorfplatz vor der Kirche von Sant Agustí des Vedrà in der Nähe der PM 803 zwischen Sant Josep und Sant Antoni auf der rechten Seite, wenn man von Sant Josep kommt.Folgen Sie einfach den Schildern.
Hier kann man auch im Hochsommer Ruhe finden und wenig traditionelles Ibiza atmen.
Die weiß gekalkte kleine Dorfkirche besteht aus einem Mittelschiff und zwei Kapellen seitlich des der Jungfrau Maria del Rosal und Jesus Christus gewidmetem Hochaltars.
Die Kirchen der Insel dienten früher der Bevölkerung als Schutzraum und Zufluchtsort, wenn Piraten angriffen und plündern wollten, was durchaus häufiger passierte. Manchen Kirchen sieht man sogar heute noch an, dass sie als Wehrkirchen konzipiert wurden. Wenn von einem der jeweils in Sichtweite zueinander gebauten Wachtürme an der Küste Alarm ausgelöst wurde, wurden die Glocken geschlagen und man machte sich auf den Weg zur Kirche. Diese bot Sicherheit vor den plündernden Piraten und war zugleich der zentrale Ort für die neuesten Nachrichten.
Neben der Kirche befindet sich die Bar Berri – man kann draußen sitzen und die Ruhe genießen. Hier gibt es keine lauten Bars, keine Animation, kein Spektakel, keine aufdringlichen Händler oder Ticketverkäufer. Die Tradition, sich nach dem Gottesdienst dort zu treffen, ist in den letzten Jahren schon fast verlorengegangen.
Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, hier verschnauft Ibiza von den Anstrengungen, die der Touristenansturm bringt.
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Wer das typische Dorfleben der letzten Jahrzehnte erleben möchte, kommt am Samstag oder Sonntag um 20:00 Uhr zum Gottesdienst, oder am Sonntag um 10 Uhr. Da sieht man dann ältere Herrschaften zur Kirche gehen, die Damen oft ganz in schwarz gekleidet und bekommt einen kleinen Eindruck des Landlebens abseits der Touristik-Hochburgen. Hier wirkt die Insel wieder ganz unberührt…
Wer mag, kann auch einen Spaziergang ins hügelige Hinterland machen und durch Olivenplantagen, Feigen- und Orangenbaumanpflanzungen laufen. Es duftet hier wunderbar nach Kräutern, am Wegesrand wachsen Rosmarin, Fenchel, Wacholder und weitere nützliche Pflanzen, die auch bei der Herstellung des Hierbas, des typischen Kräuterlikörs von Ibiza, verwendet werden.
Mit etwas Glück sieht man sogar einen Landwirt, der mit einem Eselsgespann die rötliche Erde umpflügt. Nehmen Sie sich einfach etwas Zeit für Sant Agusti des Vedrà, das tut gut.
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